Die Sprache der Pfoten: Kommunikation und Verständigung zwischen Mensch und Hund

Nicht grundlos ist der Hund bekanntlich der beste Freund des Menschen: Obgleich wir Menschen und die Vierbeiner zwei grundlegend verschiedene Spezies sind, mit jeweils anderer Evolutionsgeschichte, können wir uns doch gegenseitig verständigen – die Sprache der Pfoten nennen das Tierfreunde. Die zu verstehen, ist mindestens für Hundehalter unabdingbar.

Mensch und Hund kommunizieren basierend auf drei Säulen

Unsere Sprache sprechen Hunde nicht, ganz egal wie oft wir ihnen sagen, dass sie ein „guter Junge“ sind. Sie können aber einzelnen Lauten zumindest bestimmten Umständen zuordnen, auch wenn sie selbst nicht in der Lage sind diese zu imitieren.

In der Summe stützt sich die Mensch-Hund-Kommunikation auf drei Säulen:

– Sprache und Laute
– Körpersprache
– Geruch

Sowohl die Körpersprache als auch der Geruch sind Instrumente der nonverbalen Kommunikation. Gestik und Mimik können wir Menschen nur teilweise und nur für kurze Zeit wirklich bewusst beeinflussen, Mikrosignale hingegen treten die gesamte Zeit über auf und oftmals, ohne dass wir selbst davon etwas bemerken – Vierbeiner können das aber durchaus deuten, wenn auch nicht jedes kleine Zucken im Mundwinkel oder an den Augen. Zudem spielt der Geruch bei Hunden, ebenso wie bei Katzen, eine Schlüsselrolle und hilft diesen bei der Zuordnung.

Sprache und Laute als verbales Kommunikationsmittel

Hunde verständigen sich, indem sie bellen oder wahlweise uns direkt anbellen. Das unterscheidet heutige Haushunde außerdem grundlegend von ihren Vorfahren – den Wölfen. Mit denen hat sich der Mensch zwar ursprünglich „angefreundet“, wodurch später der Haushund hervorging, aber Wölfe bellen keine Menschen an. Hunde setzen ihr Bellen hingegen durchaus gezielt ein, um uns auf etwas hinzuweisen, wenn sie aufgeregt sind oder wenn Herrchen oder Frauchen gewarnt werden sollen.

Ob das Bellen aggressiv gemeint ist oder nicht, müssen Hundehalter mit der Zeit selbst lernen zu deuten. Meist ist aggressives Kläffen etwas langgezogener und tiefer, das kann sich zwischen Hunderassen aber unterscheiden. Des Weiteren ist das Bellen meist aggressiv gemeint, wenn es sich zusätzlich mit einem tiefen Knurren abwechselt. Das kann selbst erfahrene Tierhalter zurecht verunsichern. Ein kurzes, eher sanftes Kläffen ist hingegen meist eher als Begrüßung gedacht oder wenn der Vierbeiner die Aufmerksamkeit seines Halters oder der Halterin einfordern möchte.

Parallel dazu kommunizieren Hunde über ihre Körpersprache. Auch das ist ganz normal bei Tieren: Wenn Katzen ihr Fell sträuben und den Buckel ausfahren, möchten sie sich größer machen und sind auf Aggression gepeilt. Beim Hund sind es vor allem die Schnauze und der Schwanz, die intensiv als Kommunikationsmittel eingesetzt werden. Fletscht der Hund seine Zähne, ist das natürlich nicht freundlich gemeint. Den Schwanz zu wedeln, ist hingegen nicht immer so offensichtlich zu deuten. Anders als häufig angenommen, ist das Schwanzwedeln nämlich nicht zwangsläufig ein Ausdruck von Freude. Wie italienische Forscher herausfanden, ist Rechtswedeln meist positiv gemeint, während Linkswedeln negativ gedeutet werden kann – zum Beispiel als Warnung.

Selbst langjährige Hundehalter können in der Kommunikation mit ihrem besten Freund also noch viel lernen – und Nicht-Hundehalter sollten nicht den Fehler begehen, eine bestimmte verbale oder non-verbale Kommunikation zwangsläufig als positiv oder negativ zu deuten.