Wohlgenährt und krank: Nährstoffmangel bei Hunden erkennen und vermeiden

Fertigfutter oder Barfen sollen Hunde rundum mit allen Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien für ein vitales Leben versorgen. Trotzdem zeigen sie in verschiedenen Lebensphasen durchaus Zeichen einer Fehl- oder Mangelversorgung mit Mikronährstoffen. Symptome können leicht verwechselt und je nach Situation vermieden werden.

Ausgewogene Mahlzeiten als Basis

Markenanbieter von Fertigfutter für Hunde gehen mit Produktlinien auf den Nährstoffbedarf von Welpen, Adults und Hundesenioren ein. Zusätzlich können mit Spezialfutter Funktionsstörungen der inneren Organe gelindert werden. Eine häufige Fehlidee von Hundebesitzern ist es, dass Hunde Abwechslung im Napf brauchen. Das stimmt nicht, wenn ein Trocken- oder Nassfutter ausgewogen ist und durch eine kurze Zutatenliste möglichst ohne synthetische Zusätze überzeugt. Entscheidend ist die Bioverfügbarkeit der Nährstoffe im Futter. Dafür sollten Öle mit ungesättigten Fettsäuren enthalten sein.

Fütterung der Aktivität und dem Alter anpassen

Genau wie Menschen sind Hunde lebenslang in unterschiedlicher Tagesform. Ein Vierbeiner im Agility braucht nach dem Training mehr Energie zurück als ein Hundesenior nach stundenlangen Ruhephasen. Mit dem Hundealter verändert sich ebenfalls der Nährstoffbedarf. Zum Beispiel entsteht eine Überversorgung mit Organproblemen, wenn Hundesenioren Welpenfutter bekommen. Umgekehrt kann die Seniorenfütterung bei Welpen zu Wachstumsstörungen und Fehlentwicklungen führen. Während der Adult-Phase verändert sich der Nährstoffbedarf in der Jugendzeit, bei Trächtigkeit oder unter individuellen Stresssituationen.

Achtsam barfen als Vorbeugung gegen Mangelerscheinungen

Wer selber barft, muss jede Mahlzeit aus Fleisch und Knochen, Innereien und einem guten Anteil an Gemüse selbst zusammenstellen. Dabei kann eine einseitige Menüaufstellung langfristige Nährstoffmängel verursachen. Anfänger können zunächst als Alternative Fertigbarf ausprobieren. Hier sind alle wichtigen Zutaten prozentual sinnvoll zusammengestellt. Eine Zwischenfütterung mit verträglichem, rohem Gemüse oder einem rohen Knochen kann dazu gut ergänzt werden. Knochen für Hundesenioren zu kochen, ist selbst bei schlechter Beißkraft keine gesunde Idee wegen der Splitter- und Verletzungsgefahr.
Exotische Fleischsorten sind im Barf-Menü nicht nötig, vielleicht aber sinnvoll bei bekannten Unverträglichkeiten gegen bisher gefüttertes Fleisch.

Symptome nicht in Eigenregie bekämpfen

Stumpfes Fell, trübe Augen oder Übelkeit müssen nicht zwangsläufig auf einen Ernährungsmangel hindeuten. Ein Besuch beim Tierarzt sollte in solchen Fällen zur Ursachenforschung gehören. Möglich ist es zum Beispiel, dass Bello beim Spaziergang irgendwelchen schmackhaften, aber unverdaulichen Unsinn gesnackt hat oder sich eine Hündin am Anfang einer Trächtigkeit befindet. Auch Nierenschäden oder Herzprobleme müssen nicht automatisch ernährungsbedingt sein. Nur in Absprache mit dem Tierarzt empfiehlt sich eine Ernährungsumstellung. Eventuell eignet sich eine Spezialdiät besser, um die Symptome zu lindern.

Rassebedingte Ernährung als vorbeugende Maßnahme

Kleine Hunderassen haben einen anderen Stoffwechsel als große Hunde. Manche benötigen besonders viel Kalzium, andere sind von Extraproteinen und vielen Kohlenhydraten abhängig. Vor Anschaffung eines Hundes empfiehlt es sich, Ernährungsexperten zur gewünschten Rasse und deren Ernährungsbedürfnissen zu befragen. Lebenslang gehören Ergänzung und Anpassung zu den zusätzlichen Sorgfaltspflichten. Denn ausgewogen bedeutet stets, der Tagessituation und körperlichem Bedarf angemessen, auch bei Belohnungssnacks oder selbstgebackenen Leckerli.

Fazit:
Vitale Hunde bekommen täglich ordentlich Zuwendung und Beschäftigung, dazu ausgewogene Mahlzeiten entsprechend ihrer individuellen Lebenssituation. Zu viele und zu wenige Nährstoffe im Futter können trotz vollem Napf zu Nährstoffmangel und somit unterschiedlichen Beschwerden führen. Dies müssen Hundebesitzer auch beim Barfen mit eigens zusammengestellten Menüs oder Fertigbarf beachten.